Winterroggen
blühender Roggen

Begleiten Sie uns bei der Aussaat, Pflege und Ernte des Roggens von September 2012 bis August 2013 in unserem

Anbautagebuch Roggen.

Blühende Roggenähre

Roggen ist eine in den gemässigten Breiten verbreitete Getreideart. Er liefert auch auf leichteren Standorten noch gute Erträge. In Europa wird häufig Winterroggen angebaut, während Sommerroggen eine untergeordnete Bedeutung hat. Das Korn des Roggens wird für Nahrungs-, Futter-, und Genussmittel oder auch als Nachwachsender Rohstoff genutzt. Teilweise wird auch die noch grüne Pflanze (Grünroggen) oder das bei der Getreideernte zurückbleibende Stroh genutzt.

 

reife Ähre

Reife Roggenähre

Es gibt Sommer- und Winterroggen, wobei in Mitteleuropa fast ausschließlich Winterroggen angebaut wird. Winterroggen ist die winterhärteste Getreideart, die Wintertemperaturen bis -25 ° C übersteht, er kann die Winterfeuchtigkeit besser nutzen, übersteht eine Frühjahrstrockenheit leichter und ist deshalb im Kornertrag der Sommerform weit überlegen. Die Sommerform wird nur in Lagen mit Spätfrostgefahr und auf exponierten Berglagen angebaut.

Winterroggen wird auf unserem Standort Mitte bis Ende September ausgesät, er benötigt zur Überwindung der Schosshemmung, wie alle Wintergetreidearten, eine Vernalisation. Um von der vegetativen Wachstumsphase in die generative Phase zu gelangen, ist ein Kältereiz notwendig. Bei Temperaturen von 0 bis +5 ° C wird die erfolgreiche Vernalisation nach 30 bis 50 Tagen erreicht. Bis zur Reife benötigt Roggen eine Wärmesumme von ungefähr 1800 ° C. (Wärmesumme = Anzahl der Wachstumstage x Temperaturtagesmittel). Nach der Abreife auf dem Halm hat der Roggen nur eine sehr kurze Keimruhe. Die Ernte erfolgt bei uns im August. Bei einer regnerischer Erntezeit besteht die Gefahr, dass die Körner schon in der Ähre auskeimen und die Ernte nur noch als Futtergetreide verwendet werden kann.

Roggenkörner

Roggenkörner

 

Roggen ist besser an kühle und trockene Klimate angepasst als der ertragsstarke Weizen, und ist deshalb das Getreide der Regionen mit verbreiteten Sandboden. Roggen ist ein Lichtkeimer und stellt deshalb besondere Anforderungen an Saat, Saatbett und Säzeitpunkt. Männliche Pollen und weibliche Blüte werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten aktiv, daher ist Roggen in aller Regel, anders als die selbstbefruchtenden Getreidearten Weizen und Gerste, ein Fremdbefruchter. Gezüchtet werden Hybridsorten und Populationssorten.

aus:Wikipedia (verändert)

 

Mutterkorn in der Ähre

Mutterkorn groß

Im Roggen findet sich vereinzelt Mutterkorn.

Das Mutterkorn  ist ein längliches, kornähnliches Gebilde, das in den Ähren von Roggen wächst.

Die Bezeichnung Mutterkorn fußt auf der früheren Verwendung als Abtreibungsmittel (Wirkung auf die Gebärmutter), da die Inhaltsstoffe Wehen auslösen. Im 17. Jahrhundert wurde die Droge in die Praxis von Heilern oder Badern eingeführt.

 

Mutterkorn mehrere Ansätze

Mehrere Mutterkornansätze in einer Ähre - äusserst selten